Was ist Faustball?

…kurz erklärt

Faustball ist eine der ältesten Sportarten der Welt. Seine grösste Verbreitung fand das Spiel in
 Deutschland, wo seit 1893 organisiert gespielt wird. In den europäischen Nachbarländern Österreich, Schweiz und Italien erlangte das Spiel grosse Beliebtheit. Deutsche Auswanderer brachten den Faustballsport nach Südwestafrika und Südamerika.

Das Faustballspiel zählt zu den sogenannten Rückschlag-Spielen, bei dem sich zwei Mannschaften auf zwei Halbfeldern gegenüberstehen. Sie sind durch eine Mittellinie und eine Leine getrennt, die zwischen zwei Pfosten in 2 m Höhe gespannt ist (ähnlich wie ein Volleyballnetz). Jede Mannschaft hat fünf Spieler und versucht, einen Ball mit dem Arm oder der Faust über die Leine so in das gegnerische Halbfeld zu schlagen, so dass dieser für die andere Mannschaft nicht erreichbar ist.

Ballberührungen

Der Ball darf zwischen jeder Berührung durch einen Spieler einmal auf dem Boden aufspringen, jedoch nur innerhalb des Spielfeldes. Pro Spielzug darf er von maximal drei unterschiedlichen Spielern berührt werden, muss dann aber spätestens durch den dritten Spieler über die Leine zum Gegner zurückgespielt werden. Die Leine wurde in den letzten Jahren der besseren Sichtbarkeit wegen durch ein 5 cm breites netzartiges Band ersetzt. Es darf weder von einem Spieler noch vom Ball berührt werden (Fehler). Der Ball wird bei der Abwehr und beim Zuspiel mit der Innenseite des ausgestreckten Unterarms gespielt, beim Angriff mit der Faust geschlagen. Berührt er die ausgestreckte Handfläche oder andere Körperteile als den Arm, wird es als Fehler gewertet. 

Zählweise

Gespielt wird nach Punkten. Wenn eine Mannschaft einen Fehler macht, bekommt die andere einen Punkt, auch wenn sie keinen Aufschlag hatte. Die Mannschaft, die den letzten Fehler begangen hat, macht den nächsten Aufschlag. Gewonnen hat die Mannschaft, die zuerst drei (bei Meisterschaften oder Turnieren manchmal zwei) Sätze für sich entschieden hat. Ein Satz endet bei 11 Punkten, wobei mindestens 2 Punkte Differenz sein müssen. Der Satz ist jedoch spätestens bei 15 Punkten zu Ende (15:14 ist also möglich). In manchen Spielklassen oder bei Turnieren ist auch ein Spiel auf Zeit möglich (z. B. zwei Halbzeiten à 10 Minuten).

Feld- und Hallensaison 
Faustball ist kein saisonbedingter Sport. Im Sommer (Feldsaison) spielt man es im Freien auf dem Sportplatz (Feldgrösse 50 x 20 m). Im Winter (Hallensaison) wird in der Halle gespielt, wobei dann das eingezeichnete Handballfeld als Spielfläche benutzt wird (Feldgrösse 40 x 20 m). In der Halle ist jede Wandberührung durch den Ball ein Fehler. Die Decke darf berührt werden, ausser beim Versuch, den Ball über die Leine ins gegnerische Feld zu schlagen (Fehler).

Spielfeld

Im Freien hat das Spielfeld eine Ausdehnung von 50 x 20 m. In der Halle wird das Handballfeld benutzt, welches von diesen Massen auch abweichen kann (meist 40 x 20 m). Die Aufschlaglinie ist jeweils 3 m von der Mittellinie entfernt. Sie darf beim Aufschlag nicht berührt werden. Die Linien gehören zum Feld, d. h. wenn der Ball die Linie berührt, ist dies kein Fehler und es wird weitergespielt. Die Leine oder das Band ist zwischen zwei Pfosten gespannt. Die Oberkante befindet sich in 2 m Höhe. Zum Spielfeld gehört auch eine gewisse Auslaufzone, die im Freien eingezeichnet ist, in der Halle jedoch durch die Wand bzw. Tribünen begrenzt wird.

Der Ball

Der Faustball ist hohl, luftgefüllt und besteht aus Leder. Er muss gleichmässig rund und straff aufgepumpt sein. Sein Gewicht kann variieren zwischen 320–350 gr (Frauen) und 350–380 gr (Männer). Sein Umfang muss 65–68 cm betragen, sein Luftdruck zwischen 0,55 und 0,75 bar liegen. Er ist damit in etwa so hart wie ein Wettkampffussball (0,6–0,7 bar), aber etwas weicher als ein Volleyball (0,7–0,9 bar). Auch sein Umfang ist ähnlich dem eines Fussballs bzw. Volleyballs. Der Ball kann bei einem satten Angriffsschlag 100–140 km/h erreichen.